Dieser ererbte, schlichte Prototyp eines
riegellosen Fachwerkgebäude aus den
letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhun-
derts mit späterer Drempel-Aufstockung
und Wirtschafts-teilanbau steht am Rand
des alten Ortskerns von Niederschelden,
früher zur Stadt Eiserfeld gehörig.
Jahrzehntelang wurde das Gelände im
Bogen der Sieg regelmäßig vom Früh-
jahrshochwasser überschwemmt. Da das
Gebäude dabei zeitweise bis zu einem
Meter im Wasser gestanden hatte, waren
die Nadelholz-Stiele des EG sehr stark
geschädigt.
Diese Schäden und der allgemein
schlechte Zustand waren für die jungen
Bewohner Anlaß zu einer totalen
Entkernung und einem umfassenden
Durchbau mit wohngesunden Materialien
auf der Basis von Lehm, Schilfrohr und
Holz. Die Enge des alten Treppenhauses
konnte zugunsten einer offenen Diele mit
großzügiger Treppenanlage, die nun drei
Wohnebenen ermöglicht, aufgegeben werden.
Aufgrund der typisch engen Stellung der
Holzstiele stimmte die Denkmalfach-
behörde sofort zu, auf eine ansonsten
geforderte Versprossung der Fenster zu
verzichten.
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Fachwerk-Wohnhaus M., Siegen, 1999